»Ab hier fehlt die Handschrift. Der Druck folgt Bülow« - so lautet die nüchterne Notiz zum Monolog im Apparat der kritischen Ausgabe der Schriften von Novalis, die noch bis vor kurzem Gültigkeit besaß. Denn bislang waren nur die Handschriften der sechs Dialogen überliefert, seit 1960 archiviert im Freien Deutschen Hochstift in Frankfurt am Main - der Schluß des 6. Dialogs sowie der gesamte Monolog galten als verschollen. 2001 kam die Handschrift bei der Versteigerung der Autographensammlung von Max M. Warburg bei Stargardt in Berlin jedoch erstmals wieder ans Licht und ist nun ebenfalls im Besitz des Hochstifts.
Die textkritische Neuedition bietet erstmals ein Faksimile und eine diplomatische Transkription der Handschrift des Monolog, gibt über deren Entstehungsgeschichte und Überlieferung Auskunft und enthält zudem einen Variantenapparat, der die Abweichungen gegenüber dem Erstdruck von 1846 von Ludwig Tieck und Eduard von Bülow verzeichnet.
Bibliographische Angabe:
»… wenn einer blos spricht, um zu sprechen, …«. Kritische Neuedition des ›Monolog‹ von Novalis, in: TEXTkritische Beiträge 12, hrsg. von Roland Reuß, Wolfram Groddeck und Walter Morgenthaler (Frankfurt am Main 2008), 71-78.